Fachkonzept: WLAN-Relaunch Ein WLAN-Relaunch hat das Ziel, die bestehende Funknetz-Infrastruktur technisch, organisatorisch und betrieblich zu modernisieren. Ziel ist es, ein leistungsfähiges, sicheres, skalierbares und zukunftsfähiges WLAN-System zu schaffen, das den Anforderungen moderner Arbeitsformen (New Work, hybrides Arbeiten, Smart Devices), der gestiegenen Gerätedichte und Bandbreitennutzung, sowie betrieblichen, sicherheits- und datenschutzrechtlichen Vorgaben gerecht wird.
Ein WLAN-Relaunch ist weit mehr als der Austausch von Access Points. Er ist eine Chance zur technischen und betrieblichen Neuausrichtung des Netzwerks als Teil der digitalen Infrastruktur moderner Arbeitsumgebungen. Facility Management und IT müssen Hand in Hand arbeiten, um ein System zu schaffen, das sicher, leistungsfähig, wirtschaftlich und zukunftsoffen ist – eingebettet in Architektur, Serviceprozesse und Nutzungslogik des Gebäudes.
Typische Auslöser für einen WLAN-Relaunch Herausforderungen bei der WLAN-Integration im Facility Management Leistungsdefizite (z. B. Funklöcher, Verbindungsabbrüche, langsame Datenraten)
technologisches Veralten (z. B. veraltete Access Points, fehlende WPA3-Kompatibilität)
Veränderte Nutzungskonzepte (Open Space, Desk-Sharing, mobile Endgeräte)
Integration von IoT-Geräten und Smart Building Anwendungen
Sicherheitsanforderungen / Compliance (z. B. ISO 27001, DSGVO)
Umnutzung von Gebäuden / bauliche Veränderungen
Zusammenlegung oder Trennung von Netzsegmenten (z. B. durch Fusionen oder Reorganisation)
Zielbild eines modernisierten WLAN-Systems flächendeckend und leistungsstark verfügbar sein
mehrere Nutzergruppen getrennt bedienen können (z. B. Mitarbeitende, Gäste, interne Services)
Cloud-ready, remote verwaltbar und automatisiert skalierbar sein
sicher, verschlüsselt und dokumentiert betrieben werden
in das FM-, IT- und Sicherheitssystem integriert sein (z. B. mit Störmelde- oder Monitoringfunktionen)
energieeffizient, wartbar und änderungsfreundlich aufgebaut sein
Bestandsanalyse und Standortbewertung IST-Aufnahme der WLAN-Abdeckung (Heatmap / Signalstärke je Zone)
Technikinventar: eingesetzte APs, Switches, Controller, Verkabelung
Auswertung von Tickets und Nutzerfeedback (z. B. häufige Abbrüche, Funklöcher)
Abgleich mit Gebäudenutzung, Raumlayouts und IT-Sicherheitskonzept
Zieldefinition und Netzdesign Definition von Nutzergruppen, SSIDs, VLANs
Definition von Prioritäten (z. B. flächendeckendes Arbeiten, Videokonferenzen, IoT)
Entwurf eines neuen Netzplans inkl. AP-Standorte, Redundanz, Roaming
Abstimmung mit IT, FM, Brandschutz und Innenarchitektur
Umsetzung / Umrüstung Austausch alter APs durch aktuelle Modelle (Wi-Fi 6 / 6E oder 7)
Neuverlegung von Kabelwegen, PoE-Installationen, Stromversorgung
Einrichtung von Cloud-Management oder Controller-System
Testphase mit Live-Monitoring, Lastsimulation, Pilotzonen
Schulung der IT- und FM-Teams zum Systembetrieb
Betriebsintegration Verortung aller APs im CAFM / Gebäudedokumentation
Regelmäßige Sicht- und Funktionstests durch FM
Integration ins Störmeldesystem (z. B. automatisierte Pings)
Dokumentation im IT-Handbuch, Raumfunktionen, Raumbuchungs-Logiken
Technische Anforderungen für das neue System Wi-Fi 6 / Wi-Fi 6E / Wi-Fi 7-Kompatibilität
Controller-basierter oder cloudbasierter Betrieb mit Remote-Management
Skalierbare Architektur (z. B. Mandantenfähigkeit bei mehreren Mietern oder Standorten)
Segmentierung der Nutzergruppen (z. B. Mitarbeitende, Gäste, IoT, FM-Geräte)
Verschlüsselung nach aktuellem Stand der Technik (z. B. WPA3)
Ausfallsicherheit durch Redundanz (Mesh, Backup-Stromversorgung)
Monitoring und Alerting mit automatischer Fehlererkennung
AP-Verteilung mit optimaler Ausleuchtung, auch bei Glas- oder Metalltrennwänden
Energieeffizienter Betrieb (APs mit Sleep-Funktion, PoE-Management)
Schnittstellen und Abhängigkeiten IT-Abteilung: Netzplanung, Sicherheitskonzepte, IP-Adressräume, Authentifizierung
Facility Management: Deckenmontage, Stromversorgung, Reinigungsfreigabe, Wartungskonzepte
Innenarchitektur: Sichtbeziehungen, Designintegration, Oberflächen
Gebäudetechnik: Smart Building-Devices, Sensorik, IoT-Anbindung
Sicherheitsabteilung: Zugriffsschutz auf Netzwerkgeräte, physische Sicherung
Nutzervertretungen: Anwendungsbedarfe (z. B. mobiles Arbeiten, hybride Besprechungen)
Dokumentation und Betriebsorganisation Verortung aller Access Points im Gebäudeplan (digital + Print)
Netzplan mit IP-Adressierung und Segmenten
Geräteliste mit Seriennummer, Standort, Wartungsstatus
Wartungspläne (z. B. Sichtkontrollen, Firmware-Updates)
Änderungsmanagement bei Umbauten oder Nutzerwechsel
Schulungsdokumente für IT und FM, Ansprechpartnerliste
Erfolgsfaktoren für den Relaunch Koordination aller Beteiligten von Anfang an
Pilotierung kritischer Zonen vor dem Rollout
Abstimmung mit Raumnutzung, Möblierung und Arbeitsplatzkonzept
Geringstmögliche Betriebsunterbrechung durch gestaffelte Migration
CAFM-gestützte Verwaltung und regelmäßige Evaluierung im Betrieb