WLAN im planungs- und baubegleitenden Facility Management (FM) Die Planung und Realisierung einer leistungsfähigen, sicheren und betriebsstabilen WLAN-Infrastruktur ist heute nicht mehr nur Aufgabe der IT, sondern eine interdisziplinäre Gemeinschaftsaufgabe zwischen Architektur, TGA, IT und Facility Management. Im Sinne eines ganzheitlichen Gebäudeansatzes muss WLAN als Bestandteil der technischen Gebäudefunktionalität frühzeitig berücksichtigt, integriert, dokumentiert und im laufenden Betrieb aktiv gemanagt werden.
WLAN ist heute Teil der Grundversorgung eines Gebäudes – vergleichbar mit Strom oder Licht. Ein leistungsfähiges, nachhaltiges und wartbares WLAN-System ist nur erreichbar, wenn das Facility Management als Mitgestalter in Planung, Bau und Betrieb auftritt. Durch ein abgestimmtes Vorgehen lassen sich Betriebskosten senken, Nutzerzufriedenheit steigern und Reibungsverluste vermeiden – im Einklang mit IT-Sicherheit, Architektur und Servicequalität.
Rolle des Facility Managements im WLAN-Kontext Schlüsselaufgaben des Facility Managements bei der WLAN-Integration Koordination der Schnittstellen zwischen TGA, Ausbau, Architektur, IT und Bauleitung
Ergänzung der Planungsperspektive um betriebliche Anforderungen (Zugänglichkeit, Wartung, Nachrüstbarkeit)
Begleitung der baulichen Voraussetzungen (z. B. Kabeltrassen, Stromanschlüsse, Platzierung der Access Points)
Sicherstellung der Dokumentation und CAFM-integrierten Übergabe
Abstimmung mit Nutzungs-, Reinigungs- und Änderungsprozessen im Regelbetrieb
Funktionale Anforderungen Lückenlose Versorgung aller definierten WLAN-Zonen, insbesondere bei Open Space, Besprechungsräumen, Gastronomie, Warte- oder Besucherbereichen
Abstimmung der Netzabdeckung auf Raumgeometrien, Materialien und Möbel
Trennung von Nutzergruppen (Mitarbeitende, Gäste, temporäre Events) durch segmentierte SSIDs / VLANs
Zugriff auf die Infrastruktur für Wartung, Austausch, Erweiterung
Bauliche Anforderungen Standardisierte Access-Point-Montagepositionen (z. B. Decke, Kabelkanal, Zwischendecke)
Kabelwege, Dosen, Leerrohre und Netzwerkeinspeisungen frühzeitig definieren
Raumplanung berücksichtigen (keine Abschirmung durch Sichtschutz, Glas, Metall)
Zugänglichkeit bei abgehängten Decken und Techniktrassen sicherstellen
Sicherheit und Betrieb Zutrittsregelung zu Netzwerktechnikräumen in Zusammenarbeit mit Sicherheitsmanagement
Brandschutzvorgaben (z. B. für PoE-Geräte in Fluchtwegen) beachten
Definition von Wartungsintervallen und Sichtkontrollen durch FM oder IT-Dienstleister
Einbindung in Störungs- und Ticketmanagement des FM-Systems
Vorplanung / Konzeptphase Abstimmung mit IT zur Bedarfsdefinition (Zonen, Nutzergruppen, Bandbreite, Dichte)
Aufnahme in das Bau-Lastenheft und das Gebäude-Funktionsprogramm
Definition von Mindestabdeckungsgrad, Redundanz und Erweiterbarkeit
Entwurfs- und Ausführungsplanung Planung der Access-Point-Verteilung in Grundrissen
Abgleich mit Raumprogrammen, Möbelkonzept, Energieversorgung
Integration in Elektroplanung und Datenverkabelung
Abstimmung mit FM bezüglich Wartung, Reinigbarkeit, Zugänglichkeit
Baubegleitung und Inbetriebnahme Begleitung der Montage und Prüfung der Positionierung
Koordination der Abnahme mit IT, Bauleitung und FM
Integration der Komponenten ins CAFM-System (z. B. als Wartungsobjekte)
Schulung von FM-Teams hinsichtlich Meldewege und Grundfunktionalität
Integration in das FM- und IT-System Verortung aller Access Points im CAFM / Gebäudeplan
Zuweisung von Wartungsverantwortlichkeiten
Verknüpfung mit Störungsmanagement und Sicherheitsmeldungen
Digitales Wartungsprotokoll (z. B. Sichtprüfung, Austauschdatum, Firmware-Update)
Schnittstelle zur Netzüberwachung (z. B. Ping/Statusanzeige für FM-Dashboard)
Betriebskonzept und Änderungsmanagement Standardprozess für Umnutzung oder Umbauten: FM prüft, ob WLAN-Versorgung weiterhin ausreichend ist
Checklisten für Möblierung und Layoutänderungen (z. B. neue Glaswände → Einfluss auf Signal)
Anpassung bei temporären Nutzungen oder Veranstaltungen (z. B. temporäre Access Points)
Laufende Dokumentation aller Änderungen und Ergänzungen in der Netzstruktur
Regelmäßiger Abgleich mit IT zur Kapazitätsprüfung
Erfolgsfaktoren Frühzeitige Einbindung des Facility Managements in die IT- und Bauplanung
Dokumentierte Standards und Abstimmungsprozesse
Vermeidung baulicher Sperrpunkte für Wartung und Ausbau
Zielgerichtete Einbindung in Betrieb, Umzüge, Nutzungsänderungen und Reinigung
Systematische, CAFM-gestützte Verwaltung und Statuskontrolle