WLAN: Abgrenzung von Generalunternehmer- und Nutzerausbauten
Die Abgrenzung von WLAN-Infrastrukturleistungen zwischen dem Generalunternehmer (GU) und dem Nutzer bzw. Mieter ist im Rahmen von Neubau- oder Mieterausbauprojekten essenziell, um Zuständigkeiten, Schnittstellen, Investitionen und Betreiberverantwortung rechtssicher und technisch sinnvoll zu regeln.
Eine unklare Zuordnung führt häufig zu Doppelplanungen oder Lücken in der Versorgung, nicht abgestimmten Verkabelungs- und Befestigungssystemen, Unklarheiten bei IT-Security und Betreiberverantwortung, verzögerter Inbetriebnahme, und im schlimmsten Fall zu hohen Nachrüstkosten.
Die klare Abgrenzung zwischen GU- und Nutzerausbau beim WLAN verhindert Kostenrisiken, Planungsfehler und Reibungsverluste im Betrieb. Frühzeitige Abstimmung – idealerweise bereits in der Vorplanung – zwischen IT, Bauherr, GU, Nutzer und FM ist essenziell, um eine leistungsfähige, zukunftsfähige und wartbare WLAN-Infrastruktur zu schaffen.
Was umfasst der Leistungsumfang des GU im Bereich WLAN-Vorbereitung? (z. B. „Der GU liefert Leerverrohrung mit 230-V-Anschluss an definierten Deckenpositionen gemäß Planungsvorgabe.“)
Wer plant und verantwortet die aktive WLAN-Versorgung und deren Qualität?(i. d. R. der Mieter, ggf. mit Übergabeprotokoll über Abdeckung und Betriebsfähigkeit)
Wer trägt die Kosten für Nachrüstungen bei geänderter Raumnutzung?(z. B. bei Umplanung nach Mietbeginn oder bei Wandverschiebungen)
Wie werden Zugang, Wartung und Support geregelt?(z. B. Zutrittsregelung zu Technikräumen für IT-Dienstleister)
Besonderheiten bei Shared Spaces oder Campuslösungen
Passive Infrastruktur durch den GU / Eigentümer
Zentrale WLAN-Versorgung durch den Betreiber (z. B. als Service für Mieter)
Abrechnung per SLA oder IT-Servicevertrag
Hierbei ist besonders wichtig, die Verantwortung für Datenschutz, Netzwerksegmentierung, Betriebssicherheit und Zugangsrechte zur Infrastruktur sauber zu regeln.
Übergabe- und Dokumentationsanforderungen
Pläne mit Positionen aller vorgesehenen WLAN-Montagepunkte
Angaben zur Leitungsführung und Beschaltung
Foto-Dokumentation der vorbereiteten Montageorte
Trassendokumentation für Nachrüstbarkeit
Schnittstellenbeschreibung mit Montagehinweisen für IT-Fachfirmen
Der Nutzer muss im Gegenzug:
ein Netzdesign auf Basis des Layouts erstellen (Heatmaps, Kanalplanung),
eine Inbetriebnahmedokumentation mit den APs und Konfigurationen führen,
Betriebs- und Supportkonzepte (z. B. SLA, Störungsbearbeitung) etablieren.